Corona mit Neugier begegnen — warum Altes nicht immer besser ist

Veröffentlicht von Kristina am

Corona ist derzeit überall und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Noch sind belastbare Informationen darüber, wie es weiter geht, sehr spärlich gesät. Die daraus resultierende Unsicherheit schafft viel Raum für Ängste. Fast täglich gibt es neue Meldungen über mögliche Langzeitfolgen. Und auch wie das Leben mit und nach Corona zukünftig aussehen wird, lässt sich nicht einmal schemenhaft erahnen.

Die Sorgen um die Zukunft belasten viele von uns. Stehen viele Menschen Veränderungen doch eher kritisch gegenüber. Aber wie wir die aktuelle Situation bewerten, ist unsere eigene Entscheidung. Unumstritten ist sicherlich, dass sich durch Corona vieles ändern wird. Aber muss das Neue unbedingt schlechter sein? Vielleicht sollten wir der Zukunft einfach mit mehr Neugier entgegen sehen!

Ein leeres Glas kann man nicht füllen

Überall, wo etwas Gewohntes geht, entsteht gleichzeitig Raum für Neues. Der Satz, dass man ein leeres Glas nicht füllen kann, ist sicherlich vielen von uns schon einmal über den Weg gelaufen. Und genauso verhält es sich mit Corona. Gerade werden viele Gläser auf einmal geleert. Schaut man in die Medien, liegt der Fokus vor allem darauf, was uns durch das Leeren der Gläser alles entgeht.

Viel Raum für Neues

Kaum jemand schaut darauf, dass sich auf kurz oder lang all dieser Gläser wieder füllen werden. Und falls doch einmal darauf geschaut wird, dann nicht ohne direkt anzumerken, dass das Neue sicherlich anders sein wird, als das, was wir vorher gewohnt waren. Aber wer sagt eigentlich, dass das Neue schlechter ist als das Alte? Nur weil uns die Medien an dieser Stelle Angst diktieren, ist das noch lange kein Grund, uns nicht unsere eigene Meinung zu bilden!

Altes muss nicht besser sein!

Weil mir das Bild von dem Glas so gut gefällt, nun ein praktisches Beispiel, warum Altes eben nicht immer besser ist.

Diese Woche füllte ich mein Glas Wein mit einem guten Rosé, den ich schon eine Weile zu Hause hatte. Tatsächlich erinnerte ich mich schon gar nicht mehr daran, wie diese Flasche ihren Weg in mein Weinregal gefunden hatte. Sie war gefühlt schon immer da und die Abendsonne schien eine gute Gelegenheit, mein Glas mit diesem Wein zu füllen. Natürlich mit dem Zweck, den Wein zu genießen. Nach dem ersten Schluck war mir allerdings klar, dass dieser Wein zu alt war, um ihn noch genießen zu können. Statt in meine Kehle, leerte ich den Rest des Glases (und der Flasche) in das Waschbecken. Und der Wein, der anschließend seinen Wein in mein Glas fand, war definitiv bedeutend besser! Auch wenn ich das vorher nicht gedacht hätte.

Die Welt hasst Veränderung, aber sie ist das Einzige, das je Fortschritt gebracht hat

Dank Corona wird vieles zukünftig nicht mehr so sein, wie es war. Bei den Gläsern, die gerade alle schlagartig geleert wurden, wissen wir nicht, ob das, was sich zuvor darin befand, wirklich noch genießbar war. Vielleicht war es ja wirklich gut. Gleichzeitig sind es oftmals Dinge, die wir nie hinterfragt habe, da sie schon immer da waren. So wie ich meine Flasche Wein. Ich wusste nur, dass es ein besonderer Wein war. Doch ob dieser Wein nicht vielleicht im wahrsten Sinne des Wortes veraltet war, hatte ich lange nicht hinterfragt.

Neues muss nicht schlechter sein!

Die Medien suggerieren uns, dass wir traurig sein müssen über das, was wir gerade verlieren. Dass wir Angst vor dem haben müssen vor dem, was nun kommt. Dabei ist eben nicht alles Neue schlechter als das Alte. Es ist einfach nur anders! Und ohne das Neue erlebt zu haben, ist es viel zu früh, dieses zu bewerten.

So hätte ich bei geschlossenen Flaschen, den Wein, den ich am Ende trank, sicherlich schlechter bewertet, als die erste Flasche. Tatsächlich war er aber bedeutend besser. Was klar veranschaulicht, dass vorschnelle Bewertungen sich nicht immer als richtig erweisen.

Warum Neugier besser ist als Angst

Wir dürfen derzeit wieder lernen, der Welt mit wertfreier Neugier zu begegnen. Mit der Neugier eines Kindes, das die Welt neu entdeckt. Im Hier und Jetzt zu leben und dankbar für das zu sein, was wir haben. Und einfach zu beobachten, was zukünftig auf uns zukommt. Ja, es wird anders sein. Aber vielleicht wird es ja auch unglaublich gut!

Wir vergessen zu häufig, dass überall, wo etwas Gewohntes geht auch gleichzeitig Raum für Neues entsteht. Und auch, dass es unsere eigene Entscheidung ist, wie wir die aktuelle Situation bewerten. Statt uns in Ängste und Ablenkung zu flüchten, können wir uns selbst aktiv entscheiden, den zukünftigen Veränderungen mit Neugier statt mit Angst entgegen zu sehen. Und sofern wir es noch nicht getan haben, fangen wir am besten genau jetzt damit an.

Kategorien: Gedanken

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