Aachener Engel Lauf – Ein Jubiläum
Das 10. Jubiläum für den Aachener Engel Lauf und eine Premiere für mich. Mit einer Strecke durch den Brander Wald liegt der Lauf beinahe vor meiner Haustür. Passenderweise war der diesjährige Aachener Engel Lauf zugleich der 10. Cuplauf beim Rur-Eifel-Volkslauf-Cup. Egal ob geplant oder nicht, irgendwie ein netter Zufall.
Tatsächlich hatte ich in der Vergangenheit auf der Suche nach Alternativen zum Vennbahnradweg schon das eine oder andere Teilstück der Strecke gestreift. Den Lauf selbst kannte ich bisher allerdings nur aus Erzählungen. Alles was ich wirklich darüber wusste, war die Angabe ‚viele Höhenmeter‘.
Eine der schönsten Laufveranstaltungen in der Euregio
In der Ankündigung für den Aachener Engel Lauf hieß es, dass es eine der schönsten Laufveranstaltungen in der Euregio sei. Die Erwartungen waren also hoch gesteckt. Neben dem 10km-Lauf und den Kinderläufen gab es dieses Jahr zum ersten Mal auch einen 5km-Lauf. Und was macht man, wenn man sich nicht entscheiden kann, ob man 5 oder 10km laufen soll? Genau, einfach mal für beide Läufe anmelden. Denn schließlich sind ja auch die Strecken unterschiedlich.
Anmeldung
Wer gerne im Voraus plant, konnte sich bis eine Woche vor dem Lauf über die Webseite des Aachener Engel e.V. anmelden. Da langfristige Planung nicht zu meinen Kernkompetenzen gehört, setzte ich mal wieder auf die Nachmeldung vor Ort. Mit einem Startgeld von 7€ bei Voranmeldung und 10€ für die Nachmeldung auf jeden Fall ein bezahlbares Laufevent. Vor Ort gab es bei der Nachmeldung glücklicherweise keine größeren Wartezeiten und es lief alles sehr unkompliziert. Einziger Wermutstropfen: man musste sich bereits vor dem Start des 5km-Laufes schon für den 10km-Lauf anmelden. Ein spontanes Anmelden je nachdem wie fit man sich nach 5km noch fühlt ist daher leider nicht möglich. Aber egal – im worst case eine kleine Spende für einen guten Zweck.
Die Laufstrecken
Wie bereits erwähnt gibt es bei den beiden Hauptläufen sowohl einen 5km- als auch einen 10km-Lauf. Beide führen komplett durch den Brander Wald. Im Gegensatz zu vielen anderen Läufen läuft man bei der 10km-Strecke nicht einfach 2 Runden auf der 5km-Strecke. Stattdessen handelt sich um zwei unterschiedliche Rundkurse, die jedoch einige Abschnitte gemeinsam haben. Selbst wenn man sich entscheidet, beide Strecken zu laufen, wird es also nicht langweilig.
Der 5km Lauf
Dieses Jahr hatte es in den Tagen zuvor viel geregnet. Daher war ich gespannt, in welchem Zustand die Strecke sein würde. Punkt 10 Uhr fiel der Startschuss für den 5km-Lauf. Der Start verlief bei den knapp 130 Läufern sehr entspannt. Bereits nach wenigen Metern hatte sich das Feld entzerrt und jeder konnte sein eigenes Tempo laufen. Direkt zu Beginn war es zwar etwas matschig, jedoch ging es schon kurz danach weiter auf asphaltierte Wege bzw. weniger matschige Feldwege.
Der Regen hatte sich glücklicherweise in den Tagen zuvor ordentlich verausgabt, so dass endlich wieder einmal die Sonne zum Vorschein kam. Bei gefühlt 10 Grad und meistens in der Sonne ging es also nun durch den Brander Wald. Über das Höhenprofil der 5km-Strecke hatte ich zuvor im Internet keine Informationen finden können.
Wie immer startete ich viel zu schnell, allerdings ging es gefühlt auf den ersten 2km auch nur bergab. Nach 2km gab es einen kurzen Anstieg, bevor es weiter bergab ging. Erst nach 3,5km kam die erste etwas anspruchsvollere Steigung. Hier sah man auch den einen oder anderen Läufer gehen. Allerdings war auch dieser Anstieg schnell überstanden und es ging wieder moderat weiter. Schon mehrere hundert Meter vor dem Ziel konnte man die Stimmung und die Moderation aus dem Stadion hören. Auf einen Endspurt verzichtete ich allerdings, da ich für den zweiten Lauf noch etwas Energie brauchen würde.
Im Zielbereich gab es dann erst einmal Getränke und Riegel zur Stärkung – wenngleich ich mich hierbei an die Getränke hielt, um meinen Magen nicht zu sehr zu belasten. Hier traf ich auch wieder einige bekannte Gesichter, so dass die halbe Stunde bis zum Start des 10km-Laufes schnell vorbei ging. Und in der Sonne musste man sich auch keine Gedanken machen, dass es zu schnell kalt werden würde.
Der 10km-Lauf
Mit mehr als 200 Startern wurde es beim 10km-Lauf schon etwas voller am Start. Jedoch verlief auch hier alles entspannt. Von dem ersten Lauf wusste ich bereits, dass ich auf den ersten Metern etwas vorsichtiger laufen musste, da es erst einmal matschig wurde. Die Doppelstarter ließen sich daher übrigens recht leicht durch die dreckigen Waden identifizieren.
Wieder ging es zu Beginn des Laufes erst einmal bergab. Perfekt, um den zugegebenermaßen doch ein wenig müden Beinen erst einmal eine kleine Pause zu gönnen. Und pünktlich zum ersten Anstieg gab es noch eine weitere unfreiwillige Pause. Hatte ich doch tatsächlich vergessen einen Doppelknoten zu machen und musste meinen Schuh neu binden…
Glücklicherweise war mein Ziel bei diesem Lauf, einfach nur die Strecke zu genießen. Es war perfektes Wetter und die Strecke durch den Brander Wald ist einfach wunderschön. Auf ein paar Sekunden mehr oder weniger kam es mir nicht an. Gewinnen konnte ich mit meinen Beinen ohnehin nicht mehr. Daher blieb dieses Mal sogar Zeit, gemütlich etwas zu trinken. Denn langsam wurde es warm auf der Strecke. Unterwegs standen immer mal wieder vereinzelte Menschen, die uns fleißig anfeuern. Das gab auf jeden Fall noch einmal zusätzliche Energie. Der Streckenverlauf war auf jeden Fall anspruchsvoller als bei der 5km-Strecke. Ab dem dritten Kilometer ging es im Wechsel immer wieder auf und ab. Glücklicherweise gab es keine wirklich langen Anstiege. Nach jedem Anstieg konnte man sich kurz auf flacher oder abschüssiger Strecke erholen.
Da dieses Mal etwas mehr Läufer auf der Strecke waren, gab es bei diesem Lauf auch die Möglichkeit für den einen oder anderen Plausch auf der Strecke. Genau das ist es, was ich an den Läufen hier in der Region so mag. Man trifft einfach immer wieder auf jede Menge nette Menschen.
Und auch bei diesem Lauf konnte man schon von Weitem wieder hören, dass es auf das Ziel zu ging. Auf den letzten Metern wurde noch einmal jeder einzelne Läufer bejubelt und dann ging es auch schon über die Ziellinie. Fast war ich ein wenig traurig, dass dies für heute der letzte Lauf gewesen war. Denn die Atmosphäre und die tolle Strecke haben wirklich Spaß gemacht.
Beschilderung
Ganz besonders hervorzuheben ist übrigens die perfekte Ausschilderung auf der Strecke und die engagierten Streckenposten. Ich hatte das Gefühl, dass quasi an jeder einzelnen Weggabelung ein Streckenposten stand, der einem den richtigen Weg zeigte. Und nicht nur das: statt unbeteiligt in die Gegend zu schauen, wurden wir auf der Strecke wirklich von jedem einzelnen Streckenposten angefeuert. Da machten sogar die letzten Höhenmeter noch Spaß. An dieser Stelle auch vielen Dank für die tolle Unterstützung, das habe ich wirklich schon anders erlebt.
Die Strecken der Läufe bei GPSies: 5km & 10km
Organisation
Zwar ist der Aachener Engel Lauf ein eher kleines Lauf-Event in der Region, jedoch habe ich selten bei einem Volkslauf eine derartig gute Organisation erlebt. Angefangen von einem ausgeschilderten Parkplatz, bei dem es sogar Parkplatzeinweiser gab über eine unkomplizierte Nachmeldung bis hin zu perfekter Verpflegung im Start- und Zielbereich gab es wirklich wenig, was man hätte besser machen können.
Zusätzlich gab es auf beiden Strecken wirklich ausreichend Getränke-Stationen. Selbst bei der 5km-Runde gab es etwa auf halber Strecke etwas zu trinken. Bei der 10km-Runde kam man sogar 3 Mal an Getränke-Stationen vorbei. Und auch die Siegerehrungen fanden recht kurz nach den jeweiligen Läufen statt – stundenlanges Warten blieb einem hier somit erspart.
Fast vergessen: sogar Vorbereitungsläufe wurden in den Wochen vor dem Lauf in Zusammenarbeit mit der LG Germania Freund angeboten. Wer die Strecke also einfach mal kennen lernen möchte, hat auf diese Weise die Gelegenheit hierzu.
Der Aachener Engel Lauf – nebenbei gesagt
Was auch auf jeden Fall noch gesagt werden muss: bei dem Aachener Engel Lauf handelt es sich nicht nur um einen ‚gewönlichen‘ Volkslauf. Gleichzeitig läuft man bei diesem Benefizlauf auch für einen guten Zweck. Der Aachener Engel e.V. engagiert sich für benachteiligte Kinder und Jugendliche. Weitere Informationen hierzu gibt es in diesem Video.
Und natürlich war auch Peter Borsdorf von Running for Kids wieder am Start. Mit seiner Kamera und dem Laufschuh gehört er bei den Läufen in der Region ja quasi schon fest dazu.
Mein Fazit zum Aachener Engel Lauf
Ein toll organisierter Lauf in entspannter, familiärer Atmosphäre. Die Strecke durch den Brander Wald ist großartig, abwechslungsreich und macht einfach Spaß. Die Frage, ob ich nächstes Jahr wieder laufen möchte, beantwortet sich dadurch quasi von selbst. Bleibt zu hoffen, dass das Wetter auch im nächsten Jahr wieder mitspielt.
Und sogar ein kleines Andenken konnte ich von dem Lauf mit nach Hause nehmen:
Weiter Laufberichte gibt es hier.
0 Kommentare